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Unser ARABICA-Projekt ist angelaufen: Förderung nachhaltiger Kaffee-Wertschöpfungsketten

Brasilien ist der weltweit führende Kaffeeproduzent und liefert etwa ein Drittel des weltweit produzierten Kaffees. Die Kaffeeindustrie ist eine tragende Säule der brasilianischen Wirtschaft, aber sie hat ihren Preis in Form von Wasserverschmutzung, Zerstörung von Lebensräumen und Erosion des Mutterbodens, um nur einige Beispiele zu nennen. Sozioökonomische Probleme wie niedrige Löhne und Ungleichheiten, von denen die Kaffeebauern betroffen sind, machen die Herausforderung noch größer. In unserem neuen Projekt ARABICA werden wir uns auf die Lösung dieser drängenden Nachhaltigkeitsprobleme im Zusammenhang mit der Kaffeeproduktion in Brasilien konzentrieren.

Finanziert von der Europäischen Union AL-INVEST steht das Projekt für die Förderung von Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und Transparenz in der brasilianischen Kaffee-Wertschöpfungskette. In Zusammenarbeit mit der Fundação Getulio Vargas (FGV) und die Internationale Kaffee-Allianz der Frauen (IWCA)zielt das CSCP darauf ab, wichtige brasilianische Akteure bei der Entwicklung von Lösungen für nachhaltige und entwaldungsfreie Kaffee-Wertschöpfungsketten zu unterstützen. Dabei stützt sich das Projekt auf die Grundsätze des EU-Verordnung zur Entwaldung (EUDR) um sicherzustellen, dass die Kaffeeproduktion in Brasilien mit den EU-Vorschriften übereinstimmt und für den europäischen Markt geeignet ist.

Die EU-Verordnung zur Entwaldung schreibt vor, dass jeder Kaffee, der in die EU eingeführt wird, bis zu der genauen Parzelle zurückverfolgt werden muss, von der er stammt. Darüber hinaus verpflichtet die neue Verordnung die Erzeuger, Daten über ihre Produkte bereitzustellen und strenge Sorgfaltspflichten zu erfüllen. Für Kleinbauern wird es eine besondere Herausforderung sein, dieses Maß an Rückverfolgbarkeit und Daten bereitzustellen, da das Bewusstsein und das Wissen fehlen, die Ressourcen knapp sind und die technische Ausrüstung fehlt. Neue Kooperationsformate und Unterstützungsmechanismen sollen diese Herausforderungen angehen und den Kleinbauern Einnahmen bieten, mit denen sie ihre Kapazitäten steigern und sich auf die neuen gesetzlichen Anforderungen vorbereiten können.

Vor diesem Hintergrund legt unser ARABICA-Projekt einen starken Schwerpunkt auf das Engagement vor Ort, insbesondere auf Kleinbauern und kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die von Jugendlichen und Frauen geführt werden. Im Rahmen des Projekts werden Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau auf der Grundlage der besten entwaldungsfreien Praktiken und vielversprechender technologischer Lösungen sowie deren Umsetzung im lokalen Kontext entwickelt.

Die folgenden Aktivitäten werden das Kernstück des ARABICA-Projekts bilden und vom CSCP und den Projektpartnern durchgeführt:

  • Schulungen zu bewährten Praktiken ohne Abholzung und zu digitalen Lösungen für Kleinbauern und von Frauen geführte Unternehmen
  • Maßnahmen zur Sensibilisierung für die EUDR und ihre Auswirkungen
  • Die Entwicklung einer "Gemeinsamen Verpflichtung zu nachhaltigen Praktiken" oder eines "Freiwilligen Verhaltenskodex".
  • Erleichterung eines offenen Dialogs und gemeinsamer Entscheidungsfindung über nachhaltige, entwaldungsfreie Praktiken zwischen den wichtigsten Interessengruppen in der Kaffee-Wertschöpfungskette
  • Vermittlung zwischen Abnehmern und auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Kaffeemärkten: Akteure des Projekts werden mit potenziellen Kaffeekäufern und Einzelhändlern zusammengebracht

Diese Maßnahmen werden die brasilianischen Kaffeeproduzenten dabei unterstützen, die neue EU-Abholzungsverordnung (EUDR) einzuhalten, die Importeure dazu verpflichtet, nachzuweisen, dass ihre Produkte nicht von abgeholzten Flächen stammen und nicht zu einer Verschlechterung der Natur beitragen.

Das Projekt läuft bis November 2025 und stellt einen wichtigen Schritt dar, um sicherzustellen, dass brasilianischer Kaffee für die Verbraucher eine tragfähige und ethisch vertretbare Wahl bleibt, insbesondere auf dem europäischen Markt, wo die Einhaltung der EUDR verbindlich vorgeschrieben ist.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Cristina Fedato.

Foto: Unsplash Rodrigo Flores

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